Bildungssituation in Senegal

Aufgrund der kritischen Bildungssituation in den Entwicklungsländern veranstaltete die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 1990 die erste Weltkonferenz zum Thema "Bildung für alle" in Jomtien, Thailand. Zu den klar formulierten Zielen gehören u.a. der allgemeine Zugang zur Primarschulbildung, die Verbesserung der Qualität der Grundbildung und die Halbierung der Analphabetenrate bei Erwachsenen. Auch der senegalesische Staat hat sich klar zu diesen Zielen bekannt. Doch schon im Jahr 2000 war klar, dass die Ziele bei weitem verfehlt worden sind. Trotz staatlichem Engagement im Bildungsbereich übersteigt

die Nachfrage nach Schulen das Angebot massiv. Deshalb fördert der senegalesische Staat seit einigen Jahren Partner der Zivilgesellschaft und

private Bildungsinitiativen.

 
Offiziell sind alle Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren schulpflichtig. Tatsächlich hat nur etwa die Hälfte der Kinder die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen. Insbesondere in den ländlichen Regionen gibt es zu wenig Schulen. 60 Prozent der Bevölkerung Senegals sind Analphabeten. So lag 2008 die Einschulungsrate bei 72 Prozent. Nur 20 Prozent aller Jungen und 16 Prozent aller Mädchen besuchen mittlere und höhere Schulen. Besonders für Mädchen ist die Ausbildungslage schwierig.
 
Das Schulwesen selbst ist nach französischem Vorbild aufgebaut und umfasst Grund-, Mittel- und Sekundarschulen. Die Schulsprache ist Französisch. Seit Anfang der 80er Jahre ist es auch möglich in Wolof zu unterrichten.
 
Mbour ist eines der drei Departements der Region Thiès. Die Stadt Mbour hat sich in den letzten Jahren enorm vergrössert. Das Wachstum der Bevölkerung liegt mit 6,3 Prozent mehr als doppelt so hoch wie der nationale Durchschnitt.

Die ohnehin überlasteten staatlichen Schulen können unmöglich alle Kinder aufnehmen, die schulpflichtig sind. Die Gegend um Mbour und Saly ist seit einiger Zeit traurigerweise bekannt als Pflaster für Sextourismus und Pädophilie. Die Schule und die entsprechende Betreuung sind eine effiziente Möglichkeit

um verschiedene Formen der Ausbeutung und des Missbrauchs, denen Kinder ausgesetzt sind, zu bekämpfen.

 
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