Das Schulprojekt in Malicounda ist eine senegalesische Initiative. Das Projekt entwickelt sich seit 1998 und wird auch heute noch von den beiden Gründern geführt. Es ist fest im senegalesischen Schulsystem verankert und beschäftigt ausschliesslich Lehrpersonen aus Senegal. Die Zusammenarbeit mit der pädagogischen Fachhochschule der Nordwestschweiz (FHNW) gibt dem Kulturaustausch eine besondere Qualität.

Wie alles angefangen hat

1998 gründen Aida Ndiaye Traoré und Tala Sène in Mbour eine kleine Grundschule.

 
Die Kinder kommen aus ärmsten, prekären Verhältnissen. Die meisten Eltern sind Fischer, die keine Gelegenheit hatten eine Schule zu besuchen.
 
Zu der Zeit befindet sich die Schule in ehemaligen Stallungen; die Lehrkräfte arbeiten ohne Lohn. Bücher und Hefte gibt es nur spärlich und auch an Schulbänken mangelt es. Aber die Eltern schicken - teilweise zögerlich, teilweise ganz beglückt - ihre Kinder in die Schule. Die beiden Gründer sind damals von Haus zu Haus gegangen, um die Eltern für den Schulbesuch ihrer Kinder zu motivieren, denn in der Alphabetisierung und Bildung liegt deren Zukunft.
 
Im Januar 2000 kommt Ursina von Albertini auf einer Reise in Senegal in Kontakt mit Aida Ndiaye Traoré. Sie ist sehr beeindruckt von der Tatkraft, dem Handlungswillen und der Integrität der Schulgründerin. Nach ihrer Rückkehr in die Schweiz unterstützt sie zusammen mit einem kleinen Freundeskreis das Schulprojekt punktuell mit finanziellen Beiträgen und wird nach dieser ersten Begegnung von Aida Ndiaye oft als Beraterin für Organisationsentwicklungs- fragen beigezogen.
 
Erst fünf Jahre später, 2005, reist Ursina von Albertini das zweite Mal nach Mbour. Die Schule hat sich zwischenzeitlich gut entwickelt. In den rudimentären Schulräumen wird nun eine Primarschule mit Kindergarten und sechs Schulklassen geführt. Der Übertritt in die Mittelschule ist gewährleistet und gelingt mehr als 80 Prozent der Kinder - ein klares Zeichen für die gute Qualität der Schule.
 
In dieser Zeit wird auch eine französische Nichtregierungsorganisation (Peuples de Soleil) für das Projekt aktiv. In Malicounda, fünf Kilometer von Mbour entfernt, einem Bauerndorf mit knapp 3000 EinwohnerInnen, bauen junge französische Volontaires gemeinsam mit senegalesischen Handwerkern das Fundament für einen Schulhausneubau nach senegalesischen Normen. Damit wird der Grundstein für die Weiterentwicklung des Schulprojektes gelegt. Dank der Unterstützung des Schweizer Freundeskreises kann schon im Oktober 2005 am neuen Standort mit dem Unterricht begonnen werden.
 
Die Lehrpersonen bekommen zu der Zeit, wann immer möglich einen kleinen Lohn, die Direktion arbeitet weiterhin ohne Bezahlung. Mit diesem Hintergrund entscheidet sich Ursina von Albertini, das Projekt längerfristig zu unterstützen und reist in der Folge einmal im Jahr nach Senegal. Um das Projekt auch in der Schweiz mit einer rechtlich klaren und transparenten Form zu verankern, wird 2007 in Basel der Verein Ecole@Malicounda gegründet.